Kameras - Jeder Cosplayer will sie, doch was braucht man wirklich?

Eine alte, analoge Kamera und drei Polaroid Fotos.

Wenn wir viel Arbeit in unsere Cosplays stecken, wollen wir irgendwann natürlich auch Fotos davon machen (lassen). Die  professionellste Lösung hierbei wäre natürlich, sich ein Shooting bei einem professionellen Fotografen zu buchen. Da das aber natürlich nicht billig ist, ist das etwas, was man sich nur hin und wieder mal gönnen wird. Dann bleibt als Alternative natürlich nur, selbst Hand anzulegen.

Aber wofür brauche ich jetzt eine Kamera? Ich habe doch ein Handy mit über 100 Megapixeln! Das ist mehr als Kameras haben!

Ja, das ist richtig. Handys heutzutage sind definitiv nicht schlecht für Schnappschüsse, aber stehen Kameras noch immer deutlich hinterher. Hintergrund hier ist der Bildsensor, also das Bauteil, was letztendlich das eigentliche Bild aufnimmt. Dieser ist beim Handy um einiges kleiner als bei einer normalen Kamera und gleichzeitig versucht man beim Handy viel mehr Pixel, also Bildpunkte die Licht aufnehmen können, auf die kleine Fläche zu quetschen. Dadurch kann jeder Pixel deutlich weniger Licht aufnehmen als die einer Kamera, die weniger Pixel auf einen größeren Sensor packt. Das führt dazu, dass Du mit einer Kamera auch bei weniger optimalen Lichtverhältnissen noch gute Bilder machen kannst.

Außerdem hast du mit einer Kamer viel mehr Kontrolle über die einzelnen Faktoren wie Blende, Verschlusszeit, ISO usw, auf die ich in einem anderen Beitrag noch näher eingehen werde.

Welche Optionen gibt es?

Natürlich kann man sich einfach eine Kamera für 3.000,- Euro kaufen, dazu noch Objektive für 10.000,- (das ist für professionelle Fotografen wie mich nicht mal übertrieben was die Kosten angeht) und einfach drauf los knipsen im Automatikmodus. Aber dann werden die Fotos auch nicht direkt besser als mit dem Handy und man hat einfach nur unnötig Geld ausgegeben.

Es braucht hier zum Anfang keine 3.000,- Euro, um eine vernünftige Kamera zu bekommen. Im Endeffekt ist sowieso erst mal ein gutes Objektiv wichtiger als das beste Kamera-Gehäuse.

Zunächst stellt sich die Wahl, will man eine digitale Spiegelreflexkamera oder will man eine spiegellose Systemkamera?

Ich persönlich würde heutzutage niemandem mehr zu einer neuen Spiegelreflex raten. Warum? Weil die Technik „rückständig“ ist und die Kameras insbesondere im günstigen Preisrahmen erheblich langsamer sind. Als Budget-Lösung sind allerdings gebrauchte Spiegelreflexe von zB. ReBuy oder auch von privaten Verkäufern eine gute Sache, da man dort bereits für weniger als 400,- Euro eine brauchbare Kamera erhält.

Welche Kamera bleibt also übrig?

Ich selbst arbeite primär mit Nikon, aber meine Empfehlung für eine gute Allround-Kamera variiert hierbei:

Die in meinen Augen aktuell beste und vielseitigste Systemkamera für Einsteiger, die sowohl für Foto als auch für Video gut geeignet ist, ist die Canon EOS M50 mk II (Link*). Damit erhaltet ihr eine handliche, nicht allzu schwere, aber qualitativ sehr gute Systemkamera.

Aber: Ihr solltet auch noch ein bisschen Geld mehr einplanen für ein vernünftiges Objektiv, da das Kit-Objektiv, das der M50 beiliegt insbesondere für Portraits nicht gut geeignet ist und sehr wenig Tiefenunschärfe hat.

Für diesen Effekt würde ich euch das 50mm 1.8 Objektiv von YongNuo empfehlen (Link*). Das Objektiv habe ich auch für meine Nikon sehr lange benutzt und war damit sehr zufrieden. Allerdings braucht ihr für die EOS M50 noch folgenden Adapter (Link*), da das Objektiv eigentlich für die normalen Spiegelreflexkameras von Canon gedacht war. 

 

Fazit

Es braucht kein sündhaft teures Equipment, wenn man hin und wieder mal ein paar Cosplay Fotos machen möchte. Aber: Nur wenn ihr euch diese Kamera jetzt kaufen solltet, werden eure Bilder nicht über Nacht besser. Bedenkt bitte, dass Fotografie eben ein Handwerk ist und demnach Übung und Erfahrung erfordert. Aber das kommt mit der Zeit sowieso.

Die EOS M50 mk II ist eine gute Kamera zum Einstieg, sowohl für Foto als auch für Video. Wenn ihr noch Fragen oder Anregungen habt, lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

Einen Artikel zu weiteren praktischen Tools für die Cosplay-Fotografie findet ihr hier (Kommt bald!).